Freitag, 3. August 2012

Nach einem Schlaganfall ist die Belastung groß

Freilich tauchen viele Fragen auf, wenn ein Partner überlebt. Die erste Frage ist, wie geht das Leben weiter, welche Schritte sind notwendig, wenn ich zu Hause meinen Partner pflegen will?

Vorerst sei gesagt, dass kein Schlaganfall mit einem anderen vergleichbar ist!

Jedenfalls braucht der Patient Therapie und den Willen mitzuarbeiten. Dann wird man feststellen können, welche Schäden bleiben und was noch therapierbar ist! Sind die ersten Wochen um, gehen Sie in die Sozialstation des Krankenhauses und erkundigen sich, wo Sie weitere Therapien bekommen, wo Sie vielleicht Zuschüsse für Umbauten daheim, einreichen können. Seien Sie bei der Pflege und bei der Therapie so oft als möglich dabei, hier lernen Sie mit dem Patienten umzugehen.
In der Therapie wird man ihnen sagen, was der Patient an Hilfsmittel benötigt (Rollstuhl, Haltegriffe, Duschsessel, oder Badewannenlift. Für die Toilettengänge, werden Sie einiges brauchen, wenn Sie nicht ständig Windeln wechseln wollen, Pflegebett usw.) Dazu sollte der Patient stehen und sich umsetzen können.

Sie haben jetzt eine Menge Bürokratie zu erledigen, das Krankengeld, wenn der Patient nicht mehr arbeiten kann, eventuell um eine Rente einreichen und  um das Pflegegeld zu beantragen.

Es gibt Pflegedienste, die bis zu 3x täglich anfahren und das Wichtigste erledigen. In der Früh die große Grundpflege, Ankleiden, die Medikamente beaufsichtigen, das Frühstück und Getränke für den Tag bereitstellen. Mittags das Essen reichen und abends auskleiden und die kleine Grundpflege.

Bedenken Sie die nötigen Therapien und dass Sie noch keinen Handgriff im Haushalt gemacht haben. Wenn Sie dann noch berufstätig sind und vielleicht kleine Kinder haben, wird die Belastung sehr groß! Niemand will in ein Pflegeheim. Sie brauchen einen Hausarzt, der die Rezepte und Verordnungen für die Therapie ausstellt. Sie müssen ihren Patient transportieren können. Vielleicht brauchen Sie einen eigenen Behinderten-Parkplatz, aber ganz sicher einen Behinderten-Ausweis, damit Sie auf Behinderten-Parkplätze stehen dürfen!

Sie werden sehr bald merken, dass Sie urlaubsreif sind! Nehmen Sie sich regelmäßig Auszeiten, denn Sie haben kein Wochenende und nachts sicher auch nicht immer Ruhe! Bring mir dies, mach mir das, werden Sie bald nicht mehr hören können! Streit ist vorprogrammiert, besonders, wenn der Patient sein Gemüt verändert hat. Den Patienten fällt das oft nicht auf, aber Sie wird es belasten, weil absolut nichts zurückkommt! Sie sind nichts anderes als seine Bedienerin und seine Putzfrau!

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